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Kulturforum Berlin

An diesem speziellen Ort kann die Leitidee für einen gestalterischen Eingriff nur in der Herausbildung der Ursprungsidee bestehen, die für diesen Ort seinerzeit entwickelt wurde: die Vorstellung einer Stadtlandschaft oder eines Kulturbandes, eines fließenden, szenografischen Raums, in den Kulturartefakte als architektonische, distinktiv wahrnehmbare Körper in ein subtiles Verhältnis zueinander positioniert werden sollten.

 

Die Ursprungsidee herauszukristallisieren bedeutet für uns jedoch weder ein neues sichtbares Objekt dem herausragenden Bestand hinzuzufügen, noch Scharouns Planungen mitsamt seinem Gästehaus zu vollenden. Wie bei Karl Friedrich Schinkels Landschaftskonzeption, die für beide Protagonisten des Kulturforums – sowohl für Ludwig Mies van der Rohe als auch für Hans Scharoun – den maßgeblichen Bezugspunkt darstellt, geht es uns darum, den Grund – die Topografie – als die Objekte bindendes Element auszubilden.

 

Eine kohärente Materialisierung dieses Grunds intensiviert nicht nur die körperliche Erfahrbarkeit der vorhandenen Objekte, sondern auch die Identität des Kulturforums als einzigartiges Ensemble der Berliner Moderne. Anders als bei mehr oder weniger klassischen urbanen Gebieten geht es hier nicht um eine „städtebauliche Einbindung“. Das städtebauliche Wechselspiel von Block, Parzelle und Gebautem ist von der Konzeption der Stadtlandschaft naturgemäß außer Kraft gesetzt.

 

Wir schlagen vor, das neu zu Bauende diskret in die Topografie einzuschreiben und den Grund als mehr oder weniger homogene und gleichzeitig vielfältig nutzbare Fläche mit den Eigenschaften einer reizvollen Landschaft zu gestalten. Die landschaftsarchitektonische Einbindung ist das zentrale Ziel dieses Projekts. Es geht nicht darum, geschlossene Plätze zu schaffen, sondern eine offene, frei zugängliche Landschaft auszubilden, die sich klar vom Umfeld abgrenzt und doch von überall aus zugänglich sein wird.

Architects: Florian Hertweck & Pierre Alexandre Devernois
Project Team: F. Hertweck, P. A. Devernois, Loïc Morin
Location: Berlin / International Open Competition
Surface: 24 000 m²
Date: 2015 (unbuilt)
Structural engineer: Bollinger Grohmann Ingenieure, Paris, Klaas de Rycke
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